Für unser Wohlbefinden

Schüler:innen des Gymnasiums Muttenz haben Unternehmen der Industrienacht besucht, befragt und porträtiert. Entstanden sind neun wunderbare Texte, die Lust auf die Industrienacht machen. Hier kommt Teil 2/3 der Kooperation mit dem Gymnasium Muttenz.

Das dandelion: Ein Haus voller Leben

von Meret und Duong

Während draussen die Hühner im Garten scharren, sorgen drinnen ganz besondere Gäste für Aufsehen: Lamas besuchen das Demenzheim dandelion im Kleinbasel. Tierbesuche sind im dandelion keine Seltenheit und es wohnen auch einige Katzen und Hühner dauerhaft dort. Der positive Einfluss von Tieren auf Demenzkranke ist längst erwiesen: Sie ersetzen zwar keine menschliche Zuwendung, doch sie stillen das Bedürfnis nach Wärme, Anerkennung und Kontakt.

Das dandelion ist das Zuhause von rund sechzig von Demenz betroffenen Senior:innen. Schon beim Betreten kann man ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit spüren. Die Bewohner:innen wohnen jeweils in kleinen Wohngruppen, ähnlich wie in einer WG. Bei der Einrichtung wird auf einiges geachtet, damit sich die Menschen hier wohlfühlen. Dunkle Böden können wie Löcher wirken und Signalfarben wie Rot lösen Unruhe aus. Überschaubare Wohngruppen sind wichtig, um die Orientierung zu bewahren.

Tanzen, Singen, Konzerte und Gottesdienste gehören zum abwechslungsreichen Alltag im Pflegezentrum. Dabei wird darauf geachtet, dass jede Bewohnerin und jeder Bewohner die benötigte Aufmerksamkeit erhalten. Die Bewohner:innen sollen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen und eigenen Interessen folgen. Dies ist ein zentraler Bestandteil des milieutherapeutischen Ansatzes, der den Menschen und seine Bedürfnisse in den Fokus rückt. Das Pflegekonzept im dandelion kombiniert eine milieutherapeutische Betreuung mit innovativen Technologien. Mit modernen Hilfsmittel wie der Tovertafel, einem interaktiven Beamer, werden zum Beispiel gezielt kognitive und körperliche Fähigkeiten gefördert. Das sogenannte Pegasus-Spine stimuliert derweil die Wirbelsäule. In einer Behandlung werden so bis zu zehntausend Schritte simuliert. Willst du mehr darüber erfahren, wie moderne Hilfsmittel wie die Tovertafel und das Pegasus-Spine die psychische sowie physische Gesundheit fördern? Dann besuche das dandelion an der Industrienacht und entdecken, wie innovative Technik und tierische Mitbewohner die Pflege lebendig machen.

dandelion 3
© dandelion, Foto: Sabrina Stäubli

ARTIDIS: Die Zukunft der Krebsdiagnostik

von Nguyet und Sarina

Eine Krebsdiagnose kann das Leben eines Menschen schlagartig verändern. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Betroffene so schnell wie möglich Gewissheit über ihre Krankheit erhalten. Derzeit müssen Krebspatient:innen oft zwei bis drei Wochen auf ihre Diagnose warten, eine belastende Zeit voller Ungewissheit. Erst danach kann die Behandlung beginnen. Mit dem neuen Analysegerät von ARTIDIS dauert die Diagnosestellung nur noch wenige Stunden und liefert gleichzeitig eine Therapieempfehlung.

ARTIDIS hat eine neue Methode entwickelt, die die Krebsdiagnostik revolutionieren kann. Das Unternehmen nutzt Verfahren auf mikroskopisch kleinem Raum, die sogenannte nanomechanische Technologie. ARTIDIS setzt diese Technologie in eine benutzerfreundliche Maschine um, die Biopsien auf Steifigkeit, Elastizität und Klebrigkeit analysiert. Die Erfindung soll Ärzt:innen zusätzliche Sicherheit bieten, um schnell die richtige Diagnose zu stellen und die passende Behandlung einzuleiten. Sie nimmt den Ärzt:innen nicht die Entscheidung ab, sondern unterstützt bei der Ermittlung des Krankheitsbefundes.

Das Analysegerät von ARTIDIS kam schon in einigen Spitälern versuchsweise zum Einsatz, zum Beispiel im MD Anderson Cancer Center in Texas, eines der führenden Kliniken in der Krebsprävention. Zudem wurde die Technologie bereits erfolgreich an über 500 Patient:innen am Universitätsspital Basel getestet. Die Resonanz der Ärzt:innen ist gut, doch die Funktionalität muss weiterhin sorgfältig überprüft werden. Der Fokus liegt nun darauf, das Analysegerät für die Zulassung in den USA und Europa vorzubereiten. Mit ihrer geringen Fehlerquote hat die Innovation vielversprechende Zukunftsaussichten auf dem Markt. ARTIDIS hofft, in wenigen Jahren das Analysegerät in vielen Krankenhäusern zu sehen. Erfahre an der Industrienacht mehr über ARTIDIS und ihre Technologie.

Stücki Park 2
© Stücki Park, Foto: Michael Fritschi

Medartis: Vom Uhrwerk zur Präzisionsmedizin

von Chiara und Melisa

Was haben hochwertige Uhren und innovative Knochenimplantate gemeinsam? Die Antwort lautet: Präzision. Genau darauf basiert der Erfolg von Medartis. Ursprünglich in der Uhrenindustrie tätig, erkannte die Familie Straumann bereits in den 1950er-Jahren das Potenzial nicht rostender Materialien – eine Expertise, die später in die Medizintechnik einfloss.

1997 gründete Thomas Straumann Medartis mit einer klaren Vision: Die Osteosynthese zu revolutionieren. Heute entwickelt das Basler Unternehmen hochpräzise Implantate für Knochenbrüche – von der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bis hin zu oberen und unteren Extremitäten.

Der Innovationsgeist bei Medartis ist gross. 2004 brachte das Unternehmen das TriLock-System auf den Markt, ein echter Durchbruch in der Medizintechnik: Zum ersten Mal war eine stabile Fixierung mit einer Schraube in mehrere Richtungen möglich. Dadurch konnten chirurgische Eingriffe präziser durchgeführt und besser an den jeweiligen Patienten angepasst werden. Insgesamt führte dies zu besseren Behandlungsergebnissen und weniger Komplikationen.

Medartis setzt nicht nur auf moderne Technik, sondern auch auf Wissen: Im angegliederten Schulungszentrum der International Bone Research Association (IBRA) werden Chirurg:innen auf höchstem Niveau ausgebildet und mit den Anwendungen von Medartis vertraut gemacht. Das IBRA trägt dazu bei, Patient:innen weltweit die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen.

An der Industrienacht bietet Medartis die einzigartige Möglichkeit, eine echte Operation hautnah zu erleben. Im Schulungszentrum darf medizinisches Fachpersonal in einem authentischen, chirurgischen Umfeld selbst Implantate an künstlichen Gelenken anbringen. Zudem kann man die digitale Planung patientenspezifischer Produkte verfolgen. Technikinteressierte haben ausserdem die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Hightech-Unternehmens zu blicken und die Produktion von Implantaten zu besichtigen.

Medartis Anatomie IBRA Institute
© Medartis
  • Wie umgehen mit Demenz?

    dandelion

    Shuttle:
    B
  • KI findet die nötige Therapie

    Stücki Park

    Shuttle:
    B
  • Erkunde das Anatomielabor

    Medartis

    Shuttle:
    B